Der fantasievolle und eloquente türkisch-deutsche Geiger Önder Baloglu ist für seine atemberaubende Kunstfertigkeit und seinen abenteuerlichen Ansatz bei der Programmgestaltung bekannt. Mit einer Technik, die Virtuosität und hinreißende musikalische Finesse vereint, präsentiert Önder ein innovatives musikalisches Universum. Er ist ein vielseitiger Geiger auf der Suche nach den Essenzen der Musik: als Solist, Kammermusiker, Konzertmeister, künstlerischer Leiter, Professor und musikalischer Leiter, der in den meisten Teilen Europas, Asiens sowie Süd- und Nordamerikas aktiv ist.
Als Solist teilte er die Bühne mit den meisten türkischen Orchestern sowie mit deutschen Orchestern wie der Rheinischen Staatsphilharmonie Koblenz, den Bochumer Symphonikern, den Dortmunder Philharmonikern, den Aachener Symphonikern, den Duisburger Philharmonikern, dem Ensemble Folkwang Modern und dem KlangVerwaltung-Orchester München mit Dirigenten wie Rheinhard Goebel, Florian Helgath, Otis Klöber, Oliver Leo Schmidt und Cemi’i Can Deliorman.
Önder hat seine Leidenschaft für Kammermusik in eine andere Richtung gelenkt, indem er als Konzertmeister Orchester dirigierte, wie die Duisburger Philharmoniker, das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, das Bilkent Symphonic Orchestra aus Ankara und sein eigenes „Les essences“, ein internationales Kammerorchester, das vom Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Zu den Höhepunkten seiner Auftritte als Dirigent und Spielleiter zählen das Weihnachtsoratorium von J.S.Bach mit dem renommierten Chorwerk Ruhr und Les essences in den Kirchen von Essen. Mit Les essences tourte er in Deutschland und der Türkei im Rahmen seines „Türkenschlacht“-Programms mit Werken aus dem Barock und der Klassik, darunter das „Türkische“ Violinkonzert von W.A.Mozart, J.Haydns „Sieben letzte Worte“ und das e-Moll-Violinkonzert von F.Mendelssohn-Bartholdy sowie Mozarts 40. Sinfonie mit dem Yasar Symphony Orchestra.
Als begeisterter Kammermusiker zählt Önder zu seinen geschätzten künstlerischen Partnern Anja Lechner, Rebekka Hartmann, Boris Bloch, Vladimir Mendelssohn, Nino Gvetadze, Anastasia Kobekina, Klaus Mäkelä, Elina Vähälä, Alissa Margulis, Harriet Krijgh, Marc Bouchkov und Fazıl Say bei Konzerten und Festivals wie der Philharmonie Essen, der Tonhalle Düsseldorf, dem Gasteig und Herkulessaal in München, dem Wiener Musikverein, dem Konzerthaus Berlin, dem Konzerthaus Dortmund, dem Musiquem Lleida Festival in Spanien, den Duisburger Akzenten und dem Festival „NOW!“ in Essen, Brühler Schlosskonzerte, Hohenloher Kultursommer, Klassisches Keyifler Festival in Kappadokien, Colmar Fête le Printemps in Frankreich, Kuhmo Chamber Music Festival in Finnland und seine eigene Reihe „Les essences“, in der er exzentrische und ungewöhnliche Programme und Konzepte in der ganzen Essener City präsentiert.
Zwischen 2015-2017 konzipierte er als künstlerischer Leiter eine ungewöhnliche Konzertreihe: „Klassisch.Unterirdisch. – das Underground-Festival der Klassik“ im Katakomben-Theater Essen. 2017-2018 war er Co-künstlerischer Leiter des Klasik Keyifler Music Festival in Kappadokien. Darüber hinaus ist er Mitbegründer des Vereins „Erato – Akademie für Musik und Sprache Rhein-Ruhr e.V“ und des Gedik Philharmonic Orchestra in Istanbul.
Önder ist ein begeisterter Verfechter zeitgenössischer Musik und ein begnadeter Improvisator und tauscht sich regelmäßig mit Menschen aus dem gesamten künstlerischen Spektrum aus. Unbeeinflusst von konventionellen Genregrenzen und bekannt für seine innovative Programmgestaltung konzipierte er während des ersten Lockdowns 2020 sein Projekt „Unvoiced Diaries“ und beauftragte – gemeinsam mit der Gedik Foundation in Istanbul – 24 weltweit lebende türkische Komponisten, einminütige Miniaturen für Solovioline zu komponieren, die speziell für Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook und YouTube konzipiert wurden. Im Jahr 2021 wurden Unvoiced Diaries auf Spotify und Apple Music veröffentlicht.
Önder wurde im Alter von 24 Jahren Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker und der Deutschen Rheinoper Düsseldorf-Duisburg und setzte seine Aufgaben bis 2022 fort. In den Jahren 2021-2022 war er Konzertmeister von Aziz Shokhakimovs Tekfen Istanbul Philharmonic Orchestra.
Önder begann seinen Geigenunterricht bei Ferhang Huseynov und studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Nana Jashvili, Pieter Daniel und Andreas Reiner. Zudem hatte er die Möglichkeit, eng mit renommierten Musikern wie Vadim Gluzman, Gordan Nikolic, Ivry Gitlis, Patricia Kopatchinskaja, Reinhard Goebel und Enoch zu Guttenberg zusammenzuarbeiten.
Önder unterrichtet am Königlichen Konservatorium der Niederlande in Den Haag und an der Folkwang Universität der Künste. Er spielt eine Violine von Antonio Gragnani aus dem Jahr 1779 und einen Bogen von James Tubbs aus dem Jahr 1880.
Der Violinist Önder Baloglu ist ein vielversprechendes Talent, seine klaren Glissandi und die Genauigkeit seiner höheren Töne sind bewegend. Wenn es den Begriff „Belcanto“ für die Violine gab, hatte Baloglu ihn verdient … (Augsburger Allgemeine)
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